Edinburgh bei Nacht, Nachtfotografie

Die Nachtfotografie ist eines meiner Lieblingsthemen. Zum einem ist es sehr Entspannend, unterwegs zu sein, wenn Andere schlafen. Die Ruhe und oft auch Einsamkeit ist eine gute Erholung vom Alltagstress. Zum anderen fordert die Fotografie Nachts schon einiges an Wissen und Erfahrung, um tolle Fotos aufzunehmen.

So erfordern verschiede Motive auch verschieden Einstellungen an der Kamera, wie Blende und ISO Werte, aber auch Belichtungszeiten. Wenn Sterne fotografiert werden sollen, wird eine komplett andere Einstellung benötigt, als wenn man Brücken oder Bauwerke aufnimmt, oder auch Leuchtspuren. Ebenso ist das Fokussieren, ob automatisch oder manuell nicht so einfach, und braucht etwas Geschick und das Wissen und Kennen seines Equipments. Es ist bei der Nachtfotografie sowieso von enormen Vorteil, wenn man seine Kamera aus dem FF kennt, und nicht jedesmal mit der Taschenlampe nach diversen Knöpfen und Rädchen suchen muss. Selbiges gilt für Einstellungen an den Objektiven. Denn Unendlich ist nicht gleich Unendlich. Aber auch hier gilt, wie so oft, probieren, testen, probieren…

Bei der Fotografie von Sternen, und der Michstrasse wird z.B. eine hohe ISO-Einstellung benötigt. Abhängig von der Kamera ab ISO 1200 aufwärts, sowie eine offene Blende (kleinste Blendenzahl). Im urbanen Raum ist es trotzdem schwierig, die Milchstrasse gut abzulichten. Es gibt dafür sogenannte Nightclear- Filter. Diese filtern bestimmte künstliche Lichtwellen raus. Ich habe das noch nicht probiert, da ich mir erst einen Filter bestellt habe. Bisher ging es auch ohne, und der Rest dann in der Nachbearbeitung. Diese Aufnahme ist im Westerwald entstanden, auf einer Höhe. Und wie man sieht, ist doch starke Lichtverschmutzung aus dem Rheintal. Was aber auch als gestalterisches Element eingesetzt werden kann.

Milchstrasse
ISO 1200, F1.8, 15sek. belichtet
Budapest bei Nacht, Nachtfotografie
ISO 400, f5.6, 5sek. belichtet

Die Aufnahme der Hängebrücke und Parlament in Budapest wurde wiederum ganz anders belichtet. Im urbanen Raum kann die Blende ruhig wieder etwas geschlossen werden, und die ISO-Werte wieder runter. So hat man mehr Spielraum mit der Belichtungszeit, um z.B. Leuchtstreifen von Fahrzeugen mit ins Bild einzubauen. Andernfalls wären die hellen Lichter zu hell, überbelichtet. Im Fachlatein heist das ausgebrannt.

Überhaupt, ausgebrannte Lichter, Spitzlichter sollten bei der Fotografie vermieden werden. Generell, nicht nur bei der Nachtfotografie. Denn so ein überbelichtetes Licht hat keinerlei Information. Selbst wenn ihr in der Nachbearbeitung das Foto abdunkelt, bleibt der helle Fleck, da ja nichts da ist, was abgedunkelt werden kann. In solchen Fällen empfiehlt sich immer, das Foto etwas dunkler aufzunehmen. Denn es ist einfacher in der Nachbearbeitung aufzuhellen.

Ich bearbeite alle meine Fotos mit der Software Luminar 4 von Skylum. Als Standalone Programm, da ich nicht einsehe, ein Abo bei Adobe abzuschliessen. Ich bin kein Berufsfotograf, und für mein Hobby ist mir das zu teuer